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 Seit 2003 gibt es die Gemeinde Hoppegarten. Sie setzt sich aus den drei bis dahin selbstständigen Gemeinden Dahlwitz-Hoppegarten, Hönow und Münchehofe zusammen. Zum Ortsteil Dahlwitz-Hoppegarten gehören die Siedlungsteile Birkenstein und Waldesruh.

Dahlwitz geht in seinen Ursprüngen bis
in das 12./13. Jahrhundert zurück. Das Straßen-/Angerdorf
entwickelte sich entlang einer alten Nord-Süd-Verbindung von
Köpenick in Richtung Stettin, die im Ort gekreuzt wird durch die
Chaussee von Berlin nach Frankfurt/Oder.
Das Dorf Dahlwitz erfuhr als Rittergut wesentliche
Entwicklungen unter Samuel von Marschall (1683-1749) und
Heinrich von Treskow (1823-1886).
Als Heinrich von Treskow 1850 das
Rittergut von den Erben der von Marschalls erwarb, ließ er das
seinerzeit stark verfallene Herrenhaus abreißen und ein neues
Gebäude durch den Berliner Architekten Friedrich Hitzig errichten.
Das 1856 bezugsfertige Haus entsprach mit Turm und dreibogiger
Mittelbetonung dem seinerzeit weit verbreiteten Typus der Turmvilla. Der dazu gehörige Garten
wurde bereits 1821 nach Plänen von Peter Joseph Lenné als
Landschaftsgarten angelegt.
Zum Gutsbesitz gehörte neben dem
Herrenhaus und einem Kutscherwohnhaus, ein Gutshof, ein
Wirtschaftshof, ein Spritzenhaus (Feuerwehr), eine Brennerei, ein
Maschinenhaus und ein ausgedehnter Lagerbereich mit dem großen
Kornspeicher, einer Strohscheune und einem Kartoffellager. 1928 wurde
der Dahlwitzer Gutsbezirk als Gebietskörperschaft offiziell
aufgelöst und der Gemeinde zugeordnet, die seit 1921 den Namen
Dahlwitz-Hoppegarten trägt.
Eine weitere wesentlich Entwicklung ging vom
Vorwerk Hoppegarten aus, dass ab 1722 ebenfalls zum Rittergut
gehörte. Die Eröffnung der Glopprennbahn 1867/1868 brachte dem Ort eine
neue städtebauliche Entwicklung und einen starken, über seine
Grenzen hinausgehenden Bedeutungszuwachs. Die nahezu zeitgleich
eröffnete königlich-preußische Ostbahn Berlin-Küstrin
unterstützte dies. Zahlreiche Villen aus der Blütezeit der
Galopprennbahn prägen heute viele Straßenzüge des Ortes.
Zur Gemeinde Dahlwitz-Hoppegarten
gehören die beiden Siedlungen Birkenstein und Waldesruh.

Der heutige Gemeindeteil Birkenstein
wurde 1919 gegründet: 196 Siedler, die die Großstadt Berlin
verlassen wollten, um in gesunder Umgebung auf eigenem Grund ihren
Lebensbedarf zu erwirtschaften. Im Laufe von 10 Jahren, bis 1929,
errichteten sie in erstaunlicher Leistung ihre Wohnhäuser, bauten
befestigte Straßen, Strom- und Wasserleitungen sowie öffentliche
Einrichtungen für ein aktives gesellschaftliches Leben. Der Zweite
Weltkrieg brachte auch für Birkenstein schwere Zeiten, dennoch
entwickelte sich nach Kriegsende wieder ein reges Leben. Nach 1989
setzte in Birkenstein ein großer Bauboom ein, die Bevölkerungszahl
stieg an und der Siedlungscharakter verschwand zunehmend. Seit 2001
gibt es nun einen 'kleinen Bruder' von Birkenstein: die Gartenstadt
Neubirkenstein.
1931 folgte die
Gemeindevertretung Dahlwitz-Hoppegarten dem Antrag der
Rittergutsbesitzerin Eveline von Treskow, auf ihrem Gutsgelände in
der „Dahlwitzer Heide“ (zwischen der Berlin-Frankfurter
Chaussee und dem Berliner Waldgebiet bei Köpenick) eine größere
Wohnsiedlung entstehen zu lassen.
Bereits
1934 gab es 419 in Waldesruh polizeilich gemeldete Einwohner. Die
Köpenicker Allee, im Siedlungsplan als Zentralachse ausgewiesen,
geht auf einen mittelalterlichen Verkehrsweg von Köpenick über
Dahlwitz und Neuenhagen bis zur Unteren Oder zurück. Für lange Zeit
prägte die offene Bebauung auf großzügig geschnittenen Anwesen,
die teilweise noch den alten Baumbestand behalten hatten oder auf
andere Weise viel Grünes zeigen konnten, den typischen
Waldgarten-Charakter der Siedlung.
Zu
allen Zeiten ist von Berlin zudem ein unaufhaltsamer Siedlungsdruck
ausgegangen, verstärkt in der späteren DDR-Zeit und sprunghaft
anwachsend seit den 1990er Jahren. Zahlreiche Grundstücksteilungen,
die Umwandlung von Erholungs- in Wohngrundstücke, aber auch von
Grünland in Bauland lassen Schritt für Schritt immer mehr Grün
verschwinden. Umso wichtiger ist es, zusammenhängende Grünzonen im
Innenbereich – etwa die Waldpromenade – und ganz besonders das
einzigartige Erpetal vor Eingriffen zu schützen.
Hönow
ist möglicherweise der älteste der drei Ortsteile Hoppegartens.
Bereits aus dem 9. Jahrhundert wurde ein Turmhügel auf einer Insel
im Haussee nachgewiesen. Spätestens im zweiten Viertel des 13.
Jahrhunderts dürfte es zur Gründung des deutschen Bauerndorfes
Hönow gekommen sein. Auch für Hönow gibt es eine Ersterwähnung im
Landbuch von Kaiser Karl IV. (1375/76). Zu dieser Zeit war Honöw ein
Domänendorf und gehörte u.a. dem Kloster Zinna. Nach der
Reformation fiel das Klostereigentum an den Landesherren zurück. Der
Kurfürst ließ Hönow vom Domänen-Amt Rüdersdorf verwalten, später
auch vom Amt Altlandsberg. Einen Gutsbezirk wie in Dahlwitz und
Münchehofe hat es für Hönow nie gegeben.
Während
sich das Dorf bis Mitte des 19. Jahrhunderts kaum entwickelte, kann
ab 1860 ein erheblicher Bevölkerungszuwachs verzeichnet werden,
ausgelöst durch die Stein-Hardenbergschen Agrarreformen und die
Separation (Neuverteilung der landwirtschaftlichen Nutzflächen).
Nach dem 1. Weltkrieg erweiterte der Ort seinen Siedlungsraum bis
Mahlsdorf. Mittlerweile ist Hönow der einwohnerstärkste Ortsteil
der Gemeinde Hoppegarten. Während sich der Dorfkern Hönows seit
Jahrhunderten malerisch an das Ufer des Haussees schmiegt, reihen
sich in der Siedlung Ein- und Mehrfamilienhäuser aneinander,
unterbrochen von weitläufigen und gepflegten Grünanlagen.

Die urkundliche
Ersterwähnung von Münchehofe erfolgte im Landbuch von Kaiser Karl
IV. (1375/76). Veränderungen für das dörfliche Leben brachte zu
Beginn des 19. Jahrhunderts die preußischen Agrarreformen.
Münchehofe verlor alle Flächen nördlich und südlich der
Frankfurter Chaussee, sowie Ravenstein und die Holländermühle an
Dahlwitz.
In Folge der
Rennbahnentwicklung in Hoppegarten siedelten sich schon 1875 die
'Trainieranstalten Mönchsheim' an. Der Pferdesport ist auch heute
noch ein wichtiger Erwerbszweig. Es entwickelten sich nach der Wende
insgesamt fünf Pferdehöfe. In diesem Zusammenhang entstand auch das
Landgasthaus „Remonte“ (in Kombination mit dem daneben liegenden
Reitsportzentrum). Es wurde für Reitsportinteressierte und viele
andere Besucher zu einem attraktiven Anziehungspunkt des Ortsteils.
Anfang des 20.
Jahrhunderts erwarb die Gemeinde Friedrichsfelde einen großen Teil
der Gemarkung für die Verrieselung ihrer Abwässer. Daraus entstand
später das Berliner Stadtgut Münchehofe und schließlich das
Klärwerk, der größte in Münchehofe ansässige Betrieb, der sich
nach wie vor im Besitz der Stadt Berlin befindet.
Nach 1990 kamen
viele Ländereien wieder in den Privatbesitz ihrer alten Eigentümer;
einige davon wurde dann - dem Siedlungsdruck aus Richtung Berlin
folgend - in Bauland umgewandelt. Damit vergrößerte sich die
Siedlungsfläche weiter und die Einwohnerzahl stieg stetig.
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